Besuch bei der WMF in Geislingen

Als Landtagskandidatin für den Wahlkreis Göppingen und Kreisvorsitzende der Grünen habe ich gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Dr. Sebastian Schäfer, seiner Mitarbeiterin Elke Rottmann und Julian Beier, dem Landtagskandidaten im Wahlkreis Geislingen, die WMF besucht.

Für mich war es eine Rückkehr zu einer früheren Wirkungsstätte und damit ein besonderer Termin: Denn von 2018 bis 2021 habe ich bei der WMF als Digital Learning Managerin gearbeitet. Entsprechend war ich gespannt, wie sich das Unternehmen in der Zwischenzeit verändert hat.

Schon bei der Anmeldung an der Rezeption fiel mir auf, dass der französische Mutterkonzern Groupe SEB heute deutlich sichtbarer ist als noch vor vier Jahren – auch das eine Folge des Konzernumbaus, der einerseits gravierende Folgen für viele Mitarbeitende hatte: Aufspaltung in vier eigenständige GmbHs, Stellenverlagerungen ins Ausland, schrittweiser Abbau der Tarifbindung. Diese Einschnitte rütteln am Identitätsgefühl und sorgen für Verunsicherung. Andererseits – und das ist die gute Nachricht – bekennt sich die Groupe SEB ungebrochen zum Standort Geislingen und bringt das auch durch hohe Investitionen zum Ausdruck (zum Beispiel zusätzliche Stellen bei den Kaffeemaschinen-Servicetechniker*innen oder die Modernisierung des „Millionenbaus“).

Im „Millionenbau“ fand auch das Gespräch mit der Geschäftsführung, Dr. Stefanie Leiterholt und Bernd Stoeppel, statt, die ich aus meiner Zeit als Mitarbeiterin bereits persönlich kannte. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zunächst die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens. Die WMF arbeitet konsequent daran, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, sei es durch die Reduktion von Emissionen, die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, durch langlebige Produkte oder durch umweltfreundliche Verpackungen – ein wichtiges Signal in einer Branche, die selbst im Wandel ist.

Wir sprachen aber auch über die aktuellen Marktbedingungen: das veränderte Konsumverhalten, das kurzfristige Trends und Billigprodukte begünstigt, sowie den Aufbau eines neuen Werks für Kaffeemaschinen in China, mit dem die WMF auf den chinesischen Markt expandieren möchte.

Neben dem Wiedersehen mit einigen früheren Kolleginnen und Kollegen war der Besuch für mich vor allem eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch. Dabei wurde deutlich, wie tiefgreifend die Veränderungen sind, die Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen fordern. Für uns als Politik heißt das: Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die mehr Flexibilität und Geschwindigkeit ermöglichen – und gleichzeitig sicherstellen, dass Nachhaltigkeit und soziale Standards dabei nicht unter die Räder geraten.