Atomkraft: Teuer, riskant und kein Beitrag zum Naturschutz

In ihrem Leserbrief „Diese Energiepolitik führt zu den höchsten Strompreisen der Welt“ vom 12.08.2025 beklagte Gerti Stiefel unter anderem Subventionen für erneuerbare Energien sowie das Abschalten von vermeintlich sicheren und modernen Kraftwerken.

Was sie jedoch NICHT erwähnt, ist, dass auch die Atomwirtschaft in Deutschland seit den 1950ern massiv subventioniert wurde. Sie erwähnt auch nicht, dass Atomkraft heute die mit Abstand teuerste Stromquelle ist: Neue Atomkraftwerke liegen laut Fraunhofer ISE bei Stromentstehungskosten in Höhe von 13,6–49 Cent/kWh (zum Vergleich: Wind an Land kostet 4,3–6,9 Cent/kWh; Photovoltaik: 4–7 Cent/kWh).

Unerwähnt bleibt auch, dass Atomkraft massive Folgekosten hat, die künftige Generationen tragen: Für Rückbau und Endlagerung werden mindestens 170 Mrd. € veranschlagt, von denen voraussichtlich ein Großteil die öffentliche Hand tragen wird. Die Endlager-Frage ist zudem bis heute nicht geklärt.

Zu den hohen Kosten von Atomkraft kommen massive Risiken: Dabei sind Reaktorunfälle wie Fukushima nur ein Teil des Problems – auch der hochradioaktive Müll bleibt über eine Million Jahre gefährlich.

Die Versorgungssicherheit ist nicht garantiert: In Frankreich mussten z.B. mehrere Reaktoren im Sommer gedrosselt werden, weil Flüsse zu warm für die Kühlung waren. Wer mit Naturschutz argumentiert, dann aber Atomkraft verherrlicht und solche Auswirkungen verschweigt, die mit dem Klimawandel zunehmen werden, macht sich unglaubwürdig.

Wenn man auch das Unerwähnte erwähnt, dann kommt man zu einem ganz anderen Fazit: Erneuerbare Energien sind nicht nur günstiger, sondern auch sicherer und naturverträglicher. Sie senken langfristig die Kosten und machen uns unabhängig von riskanten und teuren Technologien.

(Leserbrief an die NWZ, veröffentlicht am 20.08.2025)