Nachfolgend meine Antworten auf eine Anfrage von „Forum Göppingen“ (Facebook-Seite), wo sie am 18.06.2025 veröffentlicht wurden:
Meine Position zum Thema Handyverbot an Schulen
Als Wirtschaftspädagogin und Beraterin für digitales Lernen ist mir wichtig, dass wir junge Menschen nicht nur schützen, sondern befähigen: zum verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien – ohne Verbote, aber mit klaren Regeln.
Aktuell plant Kultusministerin Theresa Schopper auf Landesebene eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken zur Einschränkung der privaten Handynutzung an Schulen. Ich begrüße diesen Weg, denn das schafft Orientierung und stärkt die Handlungssicherheit der Schulen. Mit der Einschränkung der privaten Nutzung wird das Ziel verfolgt, Ablenkung zu reduzieren und mehr soziales Miteinander zu ermöglichen. Wichtig finde ich, dass Regelungen an Schulen im Alltag tragfähig sind und nicht ständig zu Auseinandersetzungen führen.
Genauso wichtig und richtig wie Regelungen für die private Handynutzung finde ich es aber auch, dass Medienkompetenz im Unterricht künftig größere Bedeutung beigemessen wird. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, Fakten von Fakes zu unterscheiden und Aussagen zu hinterfragen. Wichtig ist auch, dass sie lernen, ihre psychische und physische Gesundheit zu schützen, denn durch die soziale Medien ist eine Parallelwelt entstanden, die nicht nur für junge Menschen eine Gefahr darstellt.
Ein kritischer, gesunder und reflektierter Umgang mit digitalen Medien ist aus meiner Sicht eine der Schlüsselkompetenzen in einer digitalen Gesellschaft.
Meine Position zum Thema Messer-/Waffenverbot an Schulen
Waffen haben meiner Meinung nach weder an Schulen noch an sonstigen Orten im öffentlichen Raum etwas in den Händen von Privatpersonen verloren. Ich unterstütze daher die in Baden-Württemberg geplante gesetzliche Regelung für ein landesweites Waffen- und Messerverbot an Schulen. Doch ein Verbot allein reicht nicht aus. Wir müssen sicherstellen, dass solche Regelungen auch wirksam durchgesetzt werden können. Dazu braucht es klare Maßnahmen und Ressourcen.
Große Bedeutung muss zudem dem Thema Gewaltprävention beigemessen werden. Denn Gewalttäter scheren sich nicht um Verbote und finden letztlich immer Mittel, um Gewalt auszuüben. Entscheidend ist, dass wir neben der Schaffung von Rechtsgrundlagen auch die Ursachen von Gewalt bekämpfen, um unsere Schulen zu sicheren Orten für alle zu machen. Schulsozialarbeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie bietet Schülerinnen und Schülern Unterstützung, fördert ein respektvolles Miteinander und hilft, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Deshalb setze ich mich für einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit ein.